Eine akute Nierenbeckenentzündung ist eine meist hochfieberhafte Entzündung der aufsteigenden Harnwege bis zur Niere. Hierbei gelangen Erreger aus dem Magen-Darm-Trakt über die Harnröhre in die Blase und von dort über den Harnleiter weiter ins Nierenbecken. Sie ist eine der häufigsten Nierenerkrankungen, die wir kennen. Frauen sind aufgrund ihrer kürzeren Harnröhre wesentlich häufiger sowohl von einer Blasen- wie auch von einer Nierenbeckenentzündung betroffen als Männer. Es handelt sich um eine schwere Erkrankung mit oft langwierigem Verlauf und führt neben oft wellenartigen Fieberschüben und Beschwerden beim Wasserlassen auch zu teils heftigen Flankenschmerzen und allgemeinem Krankheitsgefühl und Abgeschlagenheit. Seltener kann es in fortgeschrittenen Fällen zu Harnablaufstörungen und sogar zur lebensbedrohlichen Blutvergiftung (Sepsis) führen. Die Therapie einer infizierten Harnstauungsniere ist ein hochakutes Krankheitsbild, das sofortige fachärztliche Versorgung erfordert. Zur Diagnose der Nierenbeckenentzündung wird neben Ultraschall- und Röntgenuntersuchungen unabdingbar das Anlegen einer Urinkultur durchgeführt. Eine möglichst testgerechte antibiotische Therapie führt bei rechtzeitiger Diagnosestellung meist zu einer vollständigen Ausheilung, wenngleich nicht selten eine gewisse „Empfindlichkeit“ des betroffenen Organs lange anhält.
Nierensteine oder Nephrolithen sind Ablagerungen (Harnsteine) in den Nierengängen oder ableitenden Harnwegen. Letztere werden als Ureter- und Blasensteine bezeichnet. Nierensteine können aber auch durch eine Auskristallisation im Nierengewebe selbst entstehen, z. B. bei der Uratniere. Durch Harnsteine kann die Funktion der Niere beeinträchtigt werden und es kann zu einer Nierenschwäche (Niereninsuffizienz) kommen, z. B. durch Rückstau des Harns in die Nierenkanäle. Dies stellt ein bedrohliches Krankheitsbild dar. Am häufigsten bestehen Nierensteine aus Calcium-Oxalat-Verbindungen oder aus Harnsäure (Urat)-Verbindungen. Die Bildung von Nierensteinen kann durch erhöhte Oxalsäure-Werte begünstigt werden, die in einigen Nahrungsmitteln enthalten sind. Nierensteine entstehen vor allem in Zeiten mit vermehrtem Flüssigkeitsbedarf, wie im Sommer.
Unter Nierenzysten versteht man einzelne, flüssigkeitsgefüllte und von einer Kapsel umgebene Hohlräume im Gewebe der Niere, die in der Regel keine Beschwerden machen. Einzelne Nierenzysten liegen in der Nierenrinde, wobei kleine Zysten meist zeitlebens unbemerkt bleiben oder im Rahmen einer Untersuchung zufällig entdeckt werden. Manchmal können sie aber auch sehr groß werden und unbestimmte Druckschmerzen in der entsprechenden Nierengegend durch Verdrängung der Niere verursachen. Einzelne Nierenzysten können bei jedem Menschen auftreten und sind in der Regel harmlos. Sie verursachen normalerweise keine Beschwerden und müssen auch nicht behandelt werden.
Zystennieren sind eine (meist erbliche) Erkrankung, bei der es zur Bildung von sehr vielen Zysten (flüssigkeitsgefüllte Kammern/Bläschen) in den Nieren kommt. Im Gegensatz zu einzelnen Nierenzysten, die oft einen völlig harmlosen Zufallsbefund darstellen, sind Zystennieren eine ernstzunehmende Erkrankung, die auch die gemeinsame Betreuung mit einem Nephrologen (spezialisierter Internist) erfordern.
Nierenkrebs ist relativ selten (1 bis 2 % aller bösartigen Tumoren). Am häufigsten ist das Nierenzellkarzinom, welches vom Tubulusepithel ausgeht. Es betrifft ca. 9 auf 100.000 Einwohner, wobei Männer 3 mal häufiger erkranken als Frauen. Überwiegend tritt das Nierenzellkarzinom im 5. und 6. Lebensjahrzehnt auf. Leider gibt es hierfür keinerlei gesetzliche Vorsorgeempfehlung.
Nach Meinung aller Urologen und des Berufsverbandes der Urologen reicht die gesetzliche Vorsorgeuntersuchung eben nicht aus, um wichtige Krebserkrankungen wie den Nierenkrebs frühzeitig, also lange vor dem Auftreten von Beschwerden, erkennen zu können:
Wenn Sie die vorgenannten Leistungen in Anspruch nehmen möchten, so sprechen Sie uns bitte darauf an. Es entsteht dann für diesen Bereich ein privates Behandlungsverhältnis. Die Berechnung erfolgt wie bei allen Privat-Patienten nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ); eine Erstattung dieser Kosten durch Ihre gesetzliche Krankenkasse ist rechtlich ausgeschlossen.
Die Blase ist das Organ, in dem sich der Urin sammelt. Durch willkürliche Entspannung des Schließmuskels kann man die Blase bei Bedarf entleeren. Störungen des Entleerungsvorgangs können vielfältige Ursachen haben und zu verschiedenen Folge-Krankheiten führen.
Bedingt durch die kurze Harnröhre leiden besonders Frauen an immer wiederkehrenden Harnwegsinfekten. Bei Männern kommt es vor allem bei Abflussbehinderungen durch eine zu grosse Prostata zu Infektionen. Eine Blasenentzündung ist nicht selten Folge einer Unterkühlung des Unterleibs, die die Abwehrkräfte der Blase herabsetzt. Auch nach einer Erkältung kann der Abwehrmechanismus des Körpers so geschwächt sein, dass kein Schutz gegen Bakterien besteht. Die mikrobiologische Ursache für Harnwegs- und Blasenentzündung sind in der Regel Bakterien des eigenen Magen-Darm-Traktes. Die Blasenentzündung kündigt sich zunächst durch häufigen Harndrang an, ohne dass große Mengen von Urin abgegeben werden. Sind die Blasenschleimhäute entzündet, bewirken sie ein schmerzhaftes Brennen oder Krämpfe, vor allem nach dem Wasserlassen. Der Urin färbt sich trübe und ist manchmal sogar blutig. Symptome können sein: brennende Schmerzen beim Wasserlassen und häufiger Harndrang, Schmerzen im Unterbauch, leichte Blasenschwäche (beim Lachen, Niesen oder Husten). Fieber ist selten und kann ggf. Hinweis auf eine zusätzliche Nieren(becken)entzündung sein.
Unter einer Reizblase versteht man einen Reizzustand der Harnblase ohne dass eine Harnwegsinfektion als Ursache zugrunde liegt. Die Reizblase äußert sich durch ständigen Harndrang mit Entleerung von nur geringen Mengen an Harn. Eine häufige Ursache ist Unterkühlung. Bei Frauen kommen psychovegetative und hormonelle Einflüsse ebenfalls häufig als Ursache in Frage. Eine Abklärung besteht in einer Blasenspiegelung und ggf. Röntgenuntersuchung. Die Therapie richtet sich nach der Ursache.
Unter dem Begriff Inkontinenz versteht man den unkontrollierbaren Harnverlust. Diagnostik und Therapie richten sich nach den individuellen Symptomen. Inkontinenz meint eine oftmals verschwiegene, aber keineswegs selten vorkommende Harnblasenschwäche, die mit unwillkürlichem Harnverlust einhergeht, meist sehr belastend ist und auch zur sozialen Vereinsamung führen kann. Nach urologischer Untersuchung und Diagnosefindung ist dieses Leiden jedoch oft gut behandelbar. Im Wesentlichen wird eine Urge- oder Drang-Inkontinenz von der Stress- Inkontinenz (bei Belastungen wie Niesen oder Husten usw.) neben Mischformen unterschieden. Eine Harninkontinenz wird, je nach Zusatzerkrankung, durch Medikamente oder durch Elektrostimulation, Gymnastik oder auch operativ behandelt. Eine Abklärung besteht neben einer Blasenspiegelung auch durch eine Röntgenuntersuchung sowie ggf. einer sogenannten „Blasendruckmessung“ (Urodynamik).
Neben der konservativen Therapie mit Verhaltens/Blasen-Training, einem spezialisierten Beckenbodentraining, Elektrostimulation und medikamentöse Therapie bieten wir auch die ambulante endoskopische Therapie mit Botox-Injektion in die Blasenmuskulatur an, was bei sogenannten neurologischen Blasenentleerungsstörungen oft notwendig wird.
Blasensteine entstehen oft durch eine zu geringe Trinkmenge oder/und durch Blasenentleerungsstörungen, z.B. bei mechanischer Einengung des Blasenausgangs durch eine vergrößerte Prostata beim Mann. Die Diagnose erfordert meist neben Ultraschalluntersuchungen auch Röntgenuntersuchung und eine Blasenspiegelung. Die Therapie richtet sich nach der Größe und Lage des Steins. Hier ist in der Regel ein endoskopischer Eingriff (in Narkose) erforderlich, den wir ambulant durchführen.
Die Todesfälle durch Tumore der Harnorgane nehmen zu, 2012 verstarben daran 14.185 Patienten in Deutschland. Blasentumore entstehen gehäuft bei Rauchern und ehemaligen Rauchern, sie wachsen meist schmerzlos und werden oft nur zufällig bei einer Routinekontrolle entdeckt. Blutiger Urin kann (aber muss nicht) ein Hinweis sein. Eine Abklärung ist neben speziellen Urinuntersuchungen mit einer Blasenspiegelung und ggf. Röntgenuntersuchung möglich. Oftmals kann der Blasentumor endoskopisch (in Narkose) vollständig entfernt werden. Diesen Eingriff führen wir ambulant durch.
Ist eine krankhafte schmerzhafte Dauererektion. Dies ist ungesünder, als man denken möchte: Wenn die Erektion mehr als 2-6 Stunden andauert, kann dies zu einem dauerhaften Verlust der Fähigkeit zur Erektion führen. Verursacht werden kann dies unter anderem durch Medikamente wie Viagra, Drogen wie Kokain und Cannabis, aber auch durch Gerinnungsstörungen (Malignome). Hier muss zügig eine Vorstellung beim Urologen erfolgen, ggf. auch in der urologischen Nothilfe der entsprechend ausgestatteten Klinik.
wird ein Einreißen der Schwellkörper des Penis oder der sie umgebenden Membran bezeichnet und ist somit kein „Bruch“ im eigentlichen Sinne. Die dadurch ausgelöste starke Blutung bedarf der sofortigen medizinischen Behandlung. Auch hier ist ggf. die Vorstellung in der urologischen Nothilfe der entsprechend ausgestatteten Klinik notwendig.
Wenn der Penis im erigierten Zustand eine sehr starke Krümmung aufweist, die einen Geschlechtsverkehr unmöglich macht oder sehr schmerzhaft ist, spricht man von einer Penisdeviation. Sie kann z.B. durch Bindegewebswucherungen im Schwellkörper (Induratio penis plastica) entstehen. Solche starken Verkrümmungen, die den Geschlechtsverkehr unmöglich machen können, werden heute mit Hilfe von Operationen begradigt.
Bei der Eichelentzündung ist die Eichel des männlichen Gliedes entzündet. Dabei kommt es zu eiteriger Absonderung, die um den Hals der geschwollenen Eichel des männliches Penis herum entsteht. Ist die Vorhaut ebenfalls betroffen, so spricht man von einer Balanoposthitis. Die Eichelentzündung entsteht meist als Folge zu reichlicher Talgbildung (Seborrhoe) an der männlichen Vorhaut oder ist Begleiterscheinung des Harnröhren-Trippers. Im ersteren Fall genügen Waschungen mit lauwarmem Wasser zur Beseitigung der Entzündung, im anderen Fall schwindet die Talgbildung mit der Heilung des Trippers von selbst. Die Eichelentzündung kommt sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen vor, meist infolge von Unreinlichkeit und Sekretanhäufung unter der Vorhaut des Penis. Bei wiederholtem Auftreten von Eichel- und/oder Vorhautentzündungen kommt als Therapie häufig nur eine Beschneidung in Betracht.
Bei einer Verengung der Vorhaut (Phimose) kann diese nicht oder nur mit Schmerzen über die Eichel zurückgeschoben werden. In den ersten Lebensmonaten ist die Verwachsung der Vorhaut mit der Eichel jedoch normal. Spätestens im Schulalter sollte die Vorhaut zurückschiebbar sein. Häufig tritt diese Erkrankung auch im fortgeschrittenen Alter, besonders bei Diabetikern auf. Als Frenulum Breve bezeichnet man eine Verkürzung des Vorhautbändchens, was Schmerzen bei Erektion und Geschlechtsverkehr nach sich ziehen kann. Beide Erkrankungen können gemeinsam oder auch einzeln voneinander auftreten. Meist hilft hier nur eine chirurgische Lösung.
Sexuell übertragbare Krankheiten werden auch "Geschlechtskrankheiten" genannt; gemeint sind Krankheiten, die auch oder hauptsächlich durch den Geschlechtsverkehr übertragen werden können. Sie werden von Einzellern, Bakterien oder Viren verursacht. Die Abklärung von Geschlechtskrankheiten werden bei Dermatologen (Hautärzten) und Urologen bzw. Gynäkologen durchgeführt. Die klassischen Geschlechtskrankheiten wie Syphilis und Tripper, die lange Zeit rückläufig waren, nehmen heute wieder zu. Heutzutage werden daneben jedoch noch weitere Erkrankungen häufig beobachtet:
Die Abklärung besteht in Abstrichen, Untersuchungen von Urin und Ejakulat (Sperma), sowie verschiedenen Blutuntersuchungen. Die meisten Untersuchungen, insbesondere HIV-Test, sind nicht Bestandteil der gesetzlichen Versorgungsleistungen und müssen privat in Rechnung gestellt werden. Es entsteht dann für diesen Bereich ein privates Behandlungsverhältnis. Die Berechnung erfolgt wie bei allen Privat-Patienten nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).
Eine sogenannte Krampfaderbildung im Hodenbereich (Varikozele) ist eine gutartige Veränderung im Bereich des von den Hodengefäßen gebildeten sogenannten Plexus pampiniformis, einem Venengeflecht im Samenstrang. In einem hohen Prozentsatz tritt die Varikozele linksseitig auf. Die Ursache dafür dürfte vor allem die ungünstige anatomische Situation mit Einstrombahn der linken Hodenvene in die linke Nierenvene sein. In vielen Fällen bedarf die Varikozele keiner Therapie.
Hodenkrebs betrifft vor allem junge Männer in der Altersgruppe von 20 bis 40 Jahren. In dieser Altersgruppe ist dies die häufigste Krebserkrankung und wird meist durch Selbstabtastung entdeckt. Leider gibt es keine Vorsorgeempfehlung für junge Männer, aus medizinischer und volkswirtschaftlicher Sicht völlig unverständlich. Klassisches Symptome des Hodentumors ist die zumindest anfangs meist schmerzlose Größenzunahme des Hodens mit einer tastbaren Verhärtung innerhalb des Hodens. Jede Veränderung des Hodens ist tumorverdächtig und muss vom Urologen untersucht werden. Wenn Sie eine fragliche Struktur im Hodenbereich ertasten, warten Sie nicht zu lange, um dies kontrollieren zu lassen. Hodenkrebs ist zwar in den meisten Fällen heutzutage heilbar – aber nur, wenn er rechtzeitig entdeckt und dann entsprechend behandelt wird.
Ein Wasserbruch des Hodens ist kein klassischer „Bruch“ wie bei einem Knochenbruch. Es handelt sich vielmehr um eine Zunahme des den eigentlichen Hoden umgebenden Gewebswassers im Hodensack (Scrotum). Es handelt sich um eine harmlose Veränderung, die aber durch eine entsprechende Größenzunahme sehr störend empfunden werden kann. Die Symptome sind ähnlich dem Hodenkrebs: Eine schmerzlose Vergrößerung des Hodensackbereiches. Eine urologische Abklärung mittels Ultraschall ist erforderlich. Helfen kann hier nur eine operative Abtragung der wasserproduzierenden Gewebsschicht. Ein Ablassen der Flüssigkeit hilft nicht. In den meisten Fällen ist jedoch keine Therapie erforderlich, auch eine spontane Rückbildung wird gelegentlich beobachtet.
Meist in zusammen mit einem Harnwegsinfekt / Blasenentzündung kann eine Entzündung der Samenwege mit Samenstang, Nebenhoden und Hoden selbst entstehen. Dies ist meist ausgesprochen schmerzhaft und wird durch eine Anschwellung der entzündeten Strukturen begleitet, teils auch mit Fieber. Hier sollte zügig eine urologische Vorstellung und Abklärung mit Urinkultur (zur Ermöglichung einer testgerechten Therapie der nachgewiesenen Erreger), Ultraschall und ggf. auch Blutwerten durchgeführt werden. Bei nicht testgerechter Therapie, zu kurzer Therapiedauer oder zu spät einsetzender Therapie ist die Entstehung einer (nur schwer behandelbaren) chronischen Nebenhodenentzündung möglich, ggf. auch das Auftreten einer Unfruchtbarkeit.